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Kinderleicht im Netz

Heute ein Thema, das mich persönlich auch immer wieder beschäftigt – wie bringt man seinen Kindern einen vernünftigen Umgang mit den neuen Medien bei?

In meiner Jugend ging es gerade erst los, mit 16 das erste Mal ins Netz mit einem 56k-Modem – damals sah das Ganze noch wesentlicher weniger bunt und ansprechend aus, Bilder nur in schlechter Qualität, Audio nur kurz und über Video wollen wir mal gar nicht sprechen. Zum Vergleich – die Seite web.de lädt mit Bildern, Werbung etc. rund 8MB Datenvolumen – das passiert heute in wenigen Sekunden. Mit dem Modem hätte man rund 20 Minuten auf den Seitenaufbau warten müssen.

Kurz gesagt, das Internet „damals“ war zwar irgendwie spannend, bot aber vergleichsweise wenig. Heute sieht das natürlich ganz anders aus, dank Streaming sind Lieder und Videos immer und überall konsumierbar. Webseiten laden in Sekundenschnelle, Videokonferenzen gehören ebenso zum Alltag wie Social Media und Messaging-Dienste. Mit dem ersten Smartphone ist man dann always online. Und natürlich ist es auch immer leichter geworden, selbst Inhalte ins Netz zu stellen – sei es auf Plattformen wie Facebook, Instagram, Twitter etc. oder auch in Form einer eigenen Webseite. Die Flut an Inhalten wächst minütlich und natürlich bietet das Netz auch viele Inhalte, die wir unseren Kindern lieber vorenthalten würden.

Medienkompetenz bei den Eltern

Wer heute Kinder hat, hat in seiner Kindheit meist noch sehr wenig Kontakt mit Internet und neuen Medien gehabt – die Möglichkeiten waren eingeschränkter, weniger Inhalte verfügbar und man mußte in der Nähe einer Steckdose und Telefonleitung sein. Tragbare Computer waren kaum verbreitet, von Tablets oder Smartphones ganz zu schweigen.

Unsere Kinder dagegen wachsen mit diesen Möglichkeiten auf und lernen von Anfang, an sie zu nutzen – Tablets und Smartphones sind wohl in jedem Haushalt vorhanden, schnelle Internetzugänge gibt es nicht mehr nur Zuhause, sondern auch unterwegs über Mobilfunk oder an Hotspots. Auch Social Media, Messaging und Video-Apps sind heute Standard und für viele Eltern ein Buch mit sieben Siegeln.

Deshalb ist es wichtig, sich aktiv mit den neuen Medien auseinanderzusetzen, um zu verstehen, welchen Herausforderungen unsere Kinder gegenüberstehen. Klar muß man deswegen nicht aktiv auf Snapchat werden oder ständig Selfies bei Instagram hochladen – aber man sollte die Mechanismen verstanden haben um auch seine Kinder besser zu verstehen.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser?

Mit zahlreichen Apps läßt sich die Internetnutzung von Kindern einschränken und der Zugriff auf Apps reglementieren – gehört man da nicht gleich zur Gruppe der Helikoptereltern?

Ich denke es kommt darauf an. Der uneingeschränkte und ungefilterte Zugriff auf Internet und Apps beinhaltet auch die Möglichkeit, auf für Kinder komplett ungeeignete Inhalte zu stoßen. Natürlich verliert man beim Stöbern im Netz auch gerne mal das Zeitgefühl, insofern kann ein Limit hier durchaus für bewußteren Umgang sorgen.

Insbesondere bei der Installation und Nutzung von Apps mit Kommunikationsmöglichkeiten (WhatsApp, Snapchat, Facebook etc.) ist Medienkompetenz enorm wichtig. Vor allem der Umgang mit den eigenen Daten, Fotos und Videos – aber auch die Reaktion auf beispielsweise Hasskommentare. Hier sollte man gemeinsam einen Weg finden, mit den Kindern in Kontakt bleiben und sich immer als Ansprechpartner zur Verfügung stellen.

Einen Filter vor bestimmte Inhalte zu legen, ist stellenweise sicher sinnvoll, allerdings sollte man sich bewußt sein, daß jeder Filter auch Lücken und Schwachstellen hat. Findige Kids haben schnell raus, wie sie trotzdem an gesperrte Seiten kommen – und sei es über den Schulfreund mit dem ungesicherten Smartphone.

Die richtige Mischung macht es auch hier wieder – zu sehen welche Apps die Kinder nutzen, wie lange sie online sind und welche Inhalte sie dabei sehen, kann eine gute Grundlage für ein Gespräch über die Mediennutzung sein.

Kostenfallen

Auch nicht zu vernachlässigen ist die gemeinsame Nutzung von Accounts mit den Kids – sind die Kreditkartendaten einmal hinterlegt ist der Kauf oft nur einen Klick entfernt. Einkäufe sollte man daher immer mit PIN oder Passwort schützen – oder dem Kind einen eigenen Account ohne Zahlungsdaten einrichten.

Fazit

Kinder wachsen heute in einer digitalen Welt auf, daran können wir nichts ändern – auch wenn das vielleicht manches einfacher machen würde ;-). Das Internet ist in den Schulen angekommen, im Homeschooling wird per Video gelernt und die Hausaufgaben in der Videokonferenz besprochen. Wir Eltern kommen man da nicht raus, deswegen sollten wir uns mit diesen Themen auseinandersetzen, um für unsere Kinder als kompetenter Ansprechpartner bereit zu stehen.

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